Nano-Hunde
Die Tatsache, dass ich offline bin heißt nicht, dass ich nicht ab und zu ein Lebenszeichen von mir geben werde.
Wer hat Vorfahrt, ein Hund oder ein Fahrrad? Der Hund. Zumindest dann, wenn sein Frauchen auf der rechten Straßenseite geht, der Hund an der Leine hängt und meint, dass die linke Straßenseite viel interessanter sei und er deswegen immer mehr dorthin tendiert.
Das sind Themen, die die Welt bewegen. Ich möchte über etwas interessanteres schreiben. Über Telematik. Ne, über optimale Finanzierungsmöglichkeiten für ein Einfamilienhaus in Nordhessen. Oder über die Nanotechnologie. Gutes Thema. Also los. Neulich wollte ich Schuhcreme kaufen. Die gab’s mit Nano-Unterstützung und ein bisschen flüssiger und ohne Nano, aber fester. Dafür mit weniger Glanz. Und einen Euro billiger war die herkömmliche Variante. Ich habe die Schuhcreme ohne Nanotechnologie gekauft. Heute wollte ich richtig professionell ein Monitor-Reinigungsspray kaufen. Dieses gab es nur mit einem Nano-Film, der den Monitor zusätzlich schützen sollte. Ich habe es nicht gekauft. Warum? Ganz einfach. Kann mir jemand sagen, wie sehr die Nanotechnologie schon erforscht wurde? Unabhängig erforscht wurde? Risiken? Langzeitschäden? Richtig. Hier kommt mir der Vergleich mit Asbest. Jahrzehnte lang ging alles gut, bis irgendwann der Crash kam. Nun sorge ich vor, es kostet mich ja nicht viel. Solange ich ohne Nano auskomme, kommt mir das Zeug nicht ins Haus.
11. November 2006 um 17:21
ich bins nochmal und zwar weil ich eine offizielle Beschwerde einreichen will: Ich habe monatelang auf diesen Moment gewartet wieder kommentieren zu dürfen und jez schien er endlich gekommen zu sein…ABER ich kann bei deinem Nanobeitrag immernoch nicht meine Kritik runterschreiben, die ich schon soo lange mit mir rumtrage….also mach ich das jez einfach hier:
Also ich finde deine Position gegenüber Nanoprodukten nicht ganz nachvollziehbar und der Vergleich mit Asbest passt find ich auch nicht. Und zwar bedeutet Nanotechnologie nur so viel, dass es sich dabei im Stoffe handelt, die selber eine Größe im Nanobereich besitzen und dass diese Stoffe speziell auf ihre Eigenschaften designt wurden (indirekt haben schon die alten Äqypter Nanoprodukte verwendet ohne es zu wissen).
So gesehen müsste du nun eigentlich viel mehr angst vor klassischen Stoffen haben, weil bei klassischen Stoffen hat man mehr oder weniger durch Zufall die richtigen Eigenschaften entdeckt und keiner kann so richtig sagen wieso das Zeug so funktioniert wie es funktioniert, bei nanotechnologisch entwickelten Materialien weiß man ganz genau wieso die so funktionieren wie sie funktionieren und deshalb find ich die Gefahren dort auch geringer. Sind nicht Stoffe vertrauenserweckender wo man weiß wieso sie sich so verhalten wie sie sich verhalten als Stoffe wo man überhaupt nicht weiß was da eigentlich grad passiert?
So gesehen hast du dir also vor einigen Monaten jeweils die “riskanteren†Produkte zugelegt.
Und noch ganz unabhängig von dem was ich davor gesagt hab: Ich glaub der Begriff “Nano†wird heutzutage sowieso viel zu häufig verwendet…auch für Produkte die nicht wirklich Nano sind….anders gesagt: Nano klingt total hightechmäsig und alles wo nano draufsteht verkauft sich dadurch besser, so gesehen war deine Abneigung gegenüber diesen Produkten auch irgendwie wieder gut…wobei es aber auch echte Nanoprodukte gibt die echt super sind, wie z.B. dieses Spray fürs Auto was dafür sorgt dass die Wassertropfen am der Scheibe wesentlich besser abperlen, da brauch man ab ner bestimmten Geschwindigkeit gar nicht mehr den Scheibenwischer anschalten, weil die Tropfen einfach wegrutschen.
13. November 2011 um 14:23
Mittlerweile sind einige Wissenschaftler der Nano-Technologie gegenüber auch skeptischer geworden.
„Über die möglichen ökologischen Risiken von Nanoteilchen sind sich Experten nach wie vor uneinig. (…) welche Rolle die Kleinstpartikel in der Natur tatsächlich spielen könnten, lässt sich bisher kaum abschätzen. (…) Es gibt noch keine Messtechnik, mit der sich Nanopartikel-Verschmutzung zuverlässig in der Umwelt nachweisen lässt, auch nicht in den getesteten und für wirksam befundenen Konzentrationen. (…) Andere Nanoteilchen können den Ergebnissen einer aktuellen chinesischen Studie zufolge sogar dem Erbgut von Einzellern schaden. (…) Steigende CNT-Konzentrationen könnten deshalb zumindest theoretisch eine Reihe ökologischer Auswirkungen haben. Ihre Lebensdauer ist zudem enorm, was zukünftig vermutlich zur Anreicherung führen wird.“
(Quelle: http://www.spiegel.de/wissenschaft/technik/0,1518,797102,00.html)