Nano-Hunde
Donnerstag, 29. Juni 2006Die Tatsache, dass ich offline bin heißt nicht, dass ich nicht ab und zu ein Lebenszeichen von mir geben werde.
Wer hat Vorfahrt, ein Hund oder ein Fahrrad? Der Hund. Zumindest dann, wenn sein Frauchen auf der rechten Straßenseite geht, der Hund an der Leine hängt und meint, dass die linke Straßenseite viel interessanter sei und er deswegen immer mehr dorthin tendiert.
Das sind Themen, die die Welt bewegen. Ich möchte über etwas interessanteres schreiben. Über Telematik. Ne, über optimale Finanzierungsmöglichkeiten für ein Einfamilienhaus in Nordhessen. Oder über die Nanotechnologie. Gutes Thema. Also los. Neulich wollte ich Schuhcreme kaufen. Die gab’s mit Nano-Unterstützung und ein bisschen flüssiger und ohne Nano, aber fester. Dafür mit weniger Glanz. Und einen Euro billiger war die herkömmliche Variante. Ich habe die Schuhcreme ohne Nanotechnologie gekauft. Heute wollte ich richtig professionell ein Monitor-Reinigungsspray kaufen. Dieses gab es nur mit einem Nano-Film, der den Monitor zusätzlich schützen sollte. Ich habe es nicht gekauft. Warum? Ganz einfach. Kann mir jemand sagen, wie sehr die Nanotechnologie schon erforscht wurde? Unabhängig erforscht wurde? Risiken? Langzeitschäden? Richtig. Hier kommt mir der Vergleich mit Asbest. Jahrzehnte lang ging alles gut, bis irgendwann der Crash kam. Nun sorge ich vor, es kostet mich ja nicht viel. Solange ich ohne Nano auskomme, kommt mir das Zeug nicht ins Haus.